wir hatten in den letzten Wochen immer wieder vereinzelt Qualitätsprobleme mit unseren Demeter-Vollkornbroten mit Roggenanteil. Wir haben das Problem inzwischen gelöst und freuen uns, dass die Qualität unserer Brote nun auch wieder unseren Ansprüchen genügt.
Ursache für die Probleme war backuntaugliches Getreide von unserem Demeter-Bio-Bauer.
Wie kommt es dazu?
Damit Getreide backfähig ist, muss unter anderem das Wetter während des Wachstums und zur Ernte stimmen. 2018 war ein sehr schwieriges Erntejahr. Die Ernte backfähigen Getreides war global geringer als der Bedarf. Dies war nach der Ertne 2012/13 das zweite Mal in der Geschichte der Menschheit der Fall, seit Beginn entsprechender Aufzeichnungen. Der fortschreitende Klimawandel wird diese Situation sehr wahrscheinlich weiter verschärfen.
Wir haben nun von unserem Bauer frisches Schrot aus der aktuellen Ernte erhalten. Unsere noch vorhandenen Altbestände aus ungeeignetem Roggen eignen sich allenfalls noch als Tierfutter und müssen entsprechend entsorgt werden.
Für uns war dies das erste Mal, dass wir mit backunfähigem Getreide konfrontiert waren. Wir hoffen, dass wir Ihnen auch in Zukunft Brot in der gewohnten Qualität backen können, ohne die Zugabe von Chemie. Nicht nur deswegen machen wir uns auch für den Klimaschutz stark.
Unser Backofen wird mit Erdgas betrieben. Wollen wir ihn mit 100% Biogas CO2-neutral betreiben, dann würde das derzeit unsere Gaskosten in etwa verdoppeln. Bei der sehr geringen CO2-Steuer, die die Regierung plant, ist dies nicht wirtschaftlich und würde zu einem erheblichen Wettbewerbsnachteil führen.
Biogas ist nicht gleich Biogas
Dazu kommt die Problematik, dass Biogas nicht gleich Biogas ist. Es kommt darauf an, wie das Gas erzeugt wird und wie gut die Anlage gewartet wird.
Biogas aus Energiepflanzen ist am günstigsten. Dieser Energieträger steht aber in Konkurenz zu anderweitig genutzten Flächen, wie der Anbau von Lebensmitteln oder von Wald als CO2-Speicher, Lebensraum, Erholungsraum, lokaler Klimaregulator und „grüne Lunge“.
Biogas aus Reststoffen hingegen hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen werden keine zusätzlichen Flächen verbraucht. Zum anderen handelt es sich oft um Gas, das ohnehin entstanden wäre, hätte man es nicht aufgefangen. Methan ist besonders klimawirksam. In kurzen Zeiträumen von 1-2 Jahrzehnten ist es vermutlich über 80-fach klimawirksamer als CO2. Da der Klimawandel bereits so dramatisch weit fortgeschritten ist, ist dies relevant.
Dies bringt uns zu einem weiteren Problem von Biogas. Ist die Anlage nicht ganz dicht, dann entweicht Methan-Gas. Schon bei einem Verlust von 5% ist das Biogas klimaschädlicher als Erdgas. Eine Problematik, die erst jetzt in den Fokus rückt und zukünftig durch strengere Anfroderungen und Kontrollen der Anlagen angegangen werden soll.
Alternativen?
Wir haben uns daher nach weiteren Alternativen umgesehen. Holzpelets sind keine wirkliche Alternative, und auch Strom ist in einem Land, das noch nicht auf 100% CO2-freien Strom umgestellt hat, keine gute Option, um Wärme zu erzeugen, wenn man die Energie nicht selbst erntet. – Im übrigen verbietet die Stadt Solaranlagen auf unserem Dach. – Wenn wir aber jetzt CO2-freien Strom in den benötigten Mengen kaufen würden, würde das nur bedeuten, dass jemand anderes eben weniger CO2-freien Strom kauft und irgend ein Kohlekraftwerk 3x mehr CO2 produzieren würde, als wir heute produzieren. Das ist nicht sinnvoll.
Was aber, wenn wir es schaffen, das Umzudrehen!
Wenn wir es schaffen, dass jemand anderes statt uns selbst weniger oder kein CO2 mehr frei setzt, der das sonst von selbst nicht schaffen könnte!?
Wir haben am 20.9.2019 nicht am Klimastreik teilgenommen. Stattdessen haben wir das Geld der „Streikbrecher“ gesammelt, also der Kunden, die bei uns zum Zeitpunkt des Streiks eingekauft haben.
Mit diesem Geld finanzieren wir Solaranlagen für arme Menschen in Bangladesh. Diese Menschen nutzen derzeit Petroliumlampen, um Licht zu erzeugen. Das erzeugt pro Haushalt ca. 600 kg CO2 pro Jahr.
CO2-neutral
Wir haben bisher 15 Anlagen finanziert. Dadurch wird in 20 Jahren so viel CO2 eingespart, wie wir selbst in 8 Jahren außstoßen – und jeder gewint.
Die globalen CO2-Emissionen werden tatsächlich verringert. – Rechnerisch ist die Bäckerei damit für die nächten 8 Jahre CO2-frei.
Arme Menschen haben ein Zuhause mit Strom – ohne Energiekosten, denn die Sonne liefert die Energie für umsonst.
Die Menschen können nicht nur Licht machen, sie können auch ein Handy aufladen.
Die Menschen sparen die teuren Ausgaben für das Petroleum und können dieses Geld in sinnvolles investieren und zum Beispiel die Kinder in die Schule schicken.
Leider sind wir damit aber nicht offiziell CO2-Neutral. Weil wir uns für eine Hilfsorganisation entschieden haben und nicht für einen zertifizierten „CO2-Kompensator“, kann man unsere Art der Kompensation formal nicht gegen rechnen, auch wenn sie real hilft.
War’s das?
Natürlich nicht. Dass wir in Verbindung mit Partnern rechnerisch quasi kein CO2 mehr ausstoßen, weil jemand anders kein CO2 mehr ausstößt, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir nach wie vor CO2 ausstoßen! Das muss aufhören.
Kompensation ist kein Weg, die Klimakrise zu überwinden. Sie hilft uns hier nur, einen schnelleren Pfad zu wählen und an Punkten zu handeln, die wir selbst in der Hand haben, solange das Land Deutschland seine Infrastruktur nicht auf CO2-freie Energieversorgung umgestellt hat, und Städte und Gemeinden (Wie Schwäbisch Gmünd) Solaranlagen auf Hausdächern weiter verbieten.
CO2 Steuer?
Die CO2-Steuer hat auf unseren Fall keinen steuernden Effekt. Um auf Erdgas zu verzichten, müsste die Steuer deutlich mehr als 300 €/t CO2 betragen. Um eine (klimapolitisch sinnvolle) Umrüstung auf Ökostrom zu fördern, müsste die Steuer sehr deutlich über 1300 €/t CO2 liegen.
Die Regierung sieht aber nur eine sehr geringe CO2-Steuer von 10 €/t vor.
Das bedeutet, die CO2-Steuer wird nur den Preis für die Backwaren erhöhen, da Sie, lieber Kunde, alle Kosten tragen müssen, die die Bäckerei verursacht. Ansonsten ist die Steuer für die Klimarettung völlig wirkungslos.
Nach 3 Monaten Mehrwegbecher von ReCup, wollen wir über unsere Erfahrungen berichten.
Die Recup-Quote hat sich in den letzten beiden Monaten auf einem Niveau von etwa 10% stabilisiert. Das ist Branchendurchschnitt. Uns ist das eigentlich zu wenig.
Für uns bedeutet das, wir müssen mit unseren Mitarbeitern noch mehr sprechen, dass diese den Mehrwegbecher aktiv anbieten und positiv argumentieren können.
Für euch bedeutet das. Macht Werbung für das System! Fragt bei jedem Kaffee nach, ob es den auch im Mehrwegbecher gibt!
Nur so können wir etwas ändern!
Zum Schluss noch ein kurzes Mobi-Video vom Recup-Gründer Florian Pachaly:
Statistik
Anteil ToGo an Kaffeeausgabe: 10% Anteil Mehrwegbecher an ToGo: 10% Anteil Wiederauffüllen bei Mehrwegbecher: 50-80%
Am Freitag, den 20.9.2019, ist weltweiter, globaler Klimastreik.
Die Bäckerei Stemke hat intensiv überlegt, wie sie diesen Klimastreik am besten unterstützen kann. „Schließlich haben wir uns dazu entschieden, nicht zu schließen, sondern die Einnahmen zwischen 11:00 Uhr und 13:00 Uhr für Klimaprojekte zu spenden. Wer also zu uns einkaufen kommt, anstatt auf dem Marktplatz zu demonstrieren, der finanziert Solaranlagen für Familien in Entwicklungsländern.“, so der Bäckermeister der traditionellen Handwerksbäckerei.
Die Familien bekommen dann die Energie für das Licht ihres Zuhauses kostenlos und CO2-frei von der Sonne geliefert. Teures, gesundheitsschädliches Petroliumlicht gehört der Vergangenheit an und es gibt eine eigene Stromquelle im Haus. Das spart jährlich 600 kg CO2, pro Anlage. Ein Haus zu versorgen kostet um die 40 Euro.
Auch die Bäckerei in der Schmiedgasse wird CO2-frei mit Strom versorgt, auch wenn die Stadt Solarzellen auf dem Dach verbietet. Der Strom kommt aus Wasserkraftwerken. Die einzige CO2-Quelle ist derzeit noch der Backofen. Der heizt mit Erdgas, die umweltfreundlichste der klimaschädlichen Energiequellen. „Derzeit prüfen wir Alternativen. Mit Holzpellets wollten wir aber nicht heizen, da die Stadt derzeit beim Verkehr immer noch auf Individualverkehr mit Verbrennungsmotoren setzt und damit die Luft in der Kessellage schon schlecht genug ist.“, ergänzt Jürgen Stemke, der Bruder des Gmünder Bäckers – ein echter Familienbetrieb.
PS: Wenn ihr auch was Gutes fürs Klima tun wollt, ihr könnt bei uns für Solaranlagen oder Biogasanlagen spenden oder euch direkt an unseren Partner ANDHERI HILFE e.V. wenden und eigene Aktionen durchführen. Schon für 42 € gibt es eine Solaranlage. Für 67 € erhält eine Familie eine Biogasanlage für Gas zum Kochen. Bäume umhauen und das rußige Feuer von Holz gehören der Vergangenheit an.
Hintergrund
Dass es den Treibhauseffekt gibt, wissen wir seit 1824.
Dass dafür das CO₂ verantwortlich ist, wissen wir seit 1856.
Wie man einen Klimawandel berechnet, wissen wir seit 1896.
Erstmals in Messungen nachgewiesen wurde der Klimawandel in den 1930er Jahren.
Internationale Konferenzen zum Klimaschutz gibt es seit 1969.
Dass es auf natürliche Weise Jahrtausende braucht, um ein „Zuviel“ an CO₂ aus dem Kohlenstoffkreislauf wieder zu entfernen, und dass die Industrialisierung deshalb nur temporär auf der Verbrennung fossiler Rohstoffe basieren darf, wissen wir seit bald 125 Jahren. Genug Zeit, um auf nachhaltige, CO₂-freie Prozesse umzusteigen, so könnte man meinen. Die Menschen haben es nicht getan. Die Kosten dafür werden heute etwa ähnlich hoch geschätzt, wie die Kosten für die Bankenkrise 2007. Was wohl wäre, wäre der Planet Erde systemrelevant…
Dass wir 1987 das „Zuviel an CO₂“ überschritten haben, wissen wir seit 2008.
Die Bäckerei Stemke ist ab dem 24.6. wieder aus dem Urlaub zurück. Mit ihr neue und frische Ideen für Gmünd!
Schon seit 2010 setzt die Bäckerei Stemke auf hochwertigsten Kaffeegenuss aus ökologischem Anbau.
Ab sofort bietet die Bäckerei Stemke wiederverwendbare Kaffeebecher zum Mitnehmen gegen Pfand an. Dazu hat sich die Bäckerei dem Recup-System angeschlossen. Für 1 € Pfand bekommt man einen Becher, den man an jedem teilnehmenden Betrieb wieder gegen einen frischen Becher tauschen kann, oder man erhält den Euro zurück. Passend dazu gibt es für € 1,30 einen Deckel.
„Seit mehreren Jahren überlegen wir, wie man mit dem Müll umgehen kann, der beim Coffee to Go entsteht.“, erklärt Bäckermeister Frank Stemke das Problem. Die Überlegungen gingen vom Anbieten hochwertiger Thermosbecher aus Edelstahl bis zu Pfandsystemen wie dieses von Recup.
Bei Recup machen inzwischen immer mehr Städte und Regionen in ganz Deutschland mit. Ab dem Spätsommer steigt Stuttgart in das System ein. Ebenfalls dabei sind Geschäfte im Rems-Murr-Kreis, Böblingen, Reutlingen, Schwäbisch Hall oder Nördlingen und in ganz Deutschland.
Das System ist speziell auf Getränke zugeschnitten und kann das Gmünder System zu Pfandgeschirr bei Imbissbetrieben entsprechend ergänzen.
Die Bäckerei Stemke ruft alle Anbieter von Kaffee zum Mitnehmen dazu auf, ebenfalls mit einzusteigen. Ein System funktioniert dann am besten, wenn möglicht viele mit machen. Ohne System geht es nicht. Für die Region um Schwäbisch Gmünd sind inzwischen auch Becher mit einem regionalen Design im Gespräch.
Wer nach wie vor einen Wegwerfbecher mit Wegwerfdeckel haben möchte, der bekommt das auch. Allerdings werden die Kosten an den Kunden weiter geben. Wer seinen eigenen Becher hat, der spart pro Kaffee 10 bis 15 Cent.
„Auch wenn der Kunde seinen eigenen, sauberen Becher mit bringt, können wir den selbstverständlich ebenfalls einfach auffüllen, so wie wir das heute schon bei Backwaren machen, denn immer mehr Kunden wollen Backwaren und Brote unverpackt einkaufen.“, rundet der Bäckermeister das neue Kaffeeangebot ab, „Das ist ein weiterer, wertvoller Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz bei ihrem Bäcker.“
Im Rahmen unseres Kulturaustauschs mit Bäckern und Backinteressierten aus Japan wird die Bäckerei Stemke ab dem 29.6. bis Mitte September wieder eine Bäckerin aus Japan betreuen, die die Kunst deutschen Roggenbrotes aus Sauerteig und die Geheimnisse der Stemke-Brezeln kennen lernen und backen lernen möchte.
Ab und zu sprechen uns Kunden an, warum bei uns einige Produkte etwas mehr kosten als bei manchen anderen Bäckern oder im Supermarkt.
Die Bäckerei Stemke ist eine traditionelle Handwerksbäckerei. Da kommt nichts aus der Fabrik.
Wir produzieren unsere Waren selbst und in Handarbeit in der eigenen Backstube, direkt hinter dem Laden. Wenn man dort den Hals etwas reckt, dann kann man uns beim Backen zu sehen.
Neben der handwerklichen Qualität legen wir auch hohen Wert auf wertvolle Rohstoffe und Zutaten.
Unser Croissant ist nicht nur einfach ein Croissant.
Das Croissant backen wir mit echtem französichem Weißmehl, echter Butter und viel frischer Milch. Das sorgt für den geschmeidigen Geschmack eines kurzen Urlaubs in Frankreich.
Der Teig wird bei uns aufwendig gefaltet. So entstehen mehrere Lagen aus echter Butter und feinstem Teig. Das sorgt für das luftige Aufblättern beim Backen und das einzigartige Aroma unserer Croissants. Schmeck doch mal rein und verliebe dich. 😍
PS: Auch unser Spitzbaguette backen wir aus Weizen aus Frankreich. Das Schmeckt man einfach. ❤️
Bei der Brotprüfung 2019 hat die Bäckerei Stemke wieder sehr gut abgeschnitten.
Jeder Bäcker durfte mit 12 Broten oder Brötchensorten an der Prüfung teil nehmen. Geprüft werden alle backtechnischen Aspekte, von der Beschaffenheit der Krume bis zum Geschmack.
Die Bäckerei Stemke hat mit 11 Broten und dem Stemke-Briegel teil genommen. Dabei wurde 9 x das Prädikat „sehr gut“ errreicht. Diese Auszeichnung erhalten nur Backwaren, die die Prüfung gänzlich ohne Fehler bestehen.
Wurde ein Produkt mindestens 3 Jahre in Folge mit „sehr gut“ bewertet, wird dieses mit einer Goldmedaille prämiert.
Die Bäckerei Stemke hat damit in diesem Jahr 6 Goldmedaillen errungen, für langjährige, hervorragende Backqualität.
Damit zählt die Bäckerei Stemke zu den besten Bäckern der Region. … mein Bäcker !
Die Bäckerei Stemke muss ab dem 1.5.2019 ihre Preise anpassen.
Unsere letzte Preisanpassung war in 2017. Obwohl in 2018 sowohl die Lohnkosten gestiegen sind, wie auch aufgrund der Dürre die Rohstoffpreise deutlich angezogen haben, haben wir diese Mehrkosten 2018 nicht an die Kunden weiter gegeben. 2018 hatten wir in Europa aufgrund der Dürre einen Ernteausfall von 6%. In Süddeutschland sind in der Folge die Preise für Brot-Weizen und Brot-Roggen zunächst um 10% angestiegen.[1] Die Preise für Brot und Getreideprodukte sind in Deutschland um 6,3% gestiegen.[2]
In 2019 manifestiert sich die Dürre für die Ernteperiode 2018/2019 mit einem globalen Ernteausfall von 6%. Das bedeutet, die Menschheit erntet weniger als sie benötigt. Nach 2012/13 ist dies das zweite globale Getreide-Defizit seit Beginn der Aufzeichnungen. Seit Beginn der Saison 2018/2019 ist der Getreidepreis um bis zu 16% gestiegen und liegt 21% über dem 3-Jahres-Mittel.[3] Zudem sind auch die Energiekosten sehr deutlich gestiegen.
Ebenfalls läuft der Tarifvertrag im Bäckerhandwerk in 2019 aus. Ein erneuter Anstieg der Lohnkosten ist zu erwarten. Wir sind eine Bäckerei, die sich an den Tarifvertrag hält. Der Tarifvertrag ist im Bäckerhandwerk nicht bindend. Wenn Sie uns unterstützen, unterstützen sie auch eine faire Bezahlung unserer freundlichen Angestellten.
Wir kommen aus den genannten Gründen leider nicht umhin, die Preise entsprechend anzupassen. Wir versuchen dies so moderat wie möglich und bitten um Ihr Verständnis. Der Klimawandel ist in Ihrer Bäckerei angekommen.
Was unternimmt die Bäckerei Stemke, um dieser Entwicklung entgegen zu wirken?
Wir nutzen 100% CO2-freien Strom aus erneuerbaren Energieträgern (OK-Power-Wasserkraft). Wir würden gerne darüber nachdenken, Strom auf unseren Dächern zu ernten, doch dies lässt die Stadt Schwäbisch Gmünd nicht zu. Noch ist der Erhalt des Erscheinungsbilds der historischen Bausubstanz wichtiger als dessen Schutz, der Schutz des Planeten und die Zukunft der Menschheit.
Wir nutzen Erdgas um unseren Ofen zu befeuern. Dadurch belasten wir leider die Atmosphäre mit fossilen CO2-Abgasen aus einem fossilen Energieträger und treiben damit die globale Erwärmung weiter an. Allerdings nutzen wir einen energieeffizienten Steinofen mit mehreren Regelkreisen, der im Gegenzug mehr Arbeitsaufwand durch die Bäcker erfordert, aber auch ein besseres Backergebnis liefert, als zum Beispiel bei Bäckern sehr beliebte Stikkenöfen.
Beim Bau unseres Ofens vor einigen Jahren haben wir den Betrieb als klimaneutralen Holzofen über Pellets in Erwägung gezogen. Da die Luftqualität im Talkessel von Schwäbisch Gmünd jedoch nicht sehr gut ist, weil immer noch viele Fahrzeuge mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden, haben wir uns dagegen entschieden. Dazu kommen noch erhebliche Aufwände für Anlieferung des Brennstoffs und die Entsorgung der Asche.
Für besonders bewusste Kunden bieten wir Brote und Brötchen mit vollem Korn aus Demeter-Anbau an. Das Korn wird hier in biodynamischer Wirtschaftsweise ohne künstliche Düngung oder Schädlings- und Unkrautbekämpfung angebaut. Dies klappt mit der richtigen Wirtschaftsweise so gut, dass unser Bauer dazu an gibt, dass er mit seinen Bio-Feldern weniger Probleme habe, als seine konventionellen Nachbarn.
Auch haben wir schon vor Jahren alle Kaffeesorten und Kaffee-Milchprodukte in unserem Café auf Kaffee mit Bio-Prüfsiegel umgestellt.
Dass es den Treibhauseffekt gibt, wissen wir seit 1824.
Dass dafür das CO₂ verantwortlich ist, wissen wir seit den 1860ern.
Wie man den Klimawandel berechnet, wissen wir seit 1896.
Dass wir eine Energiewende brauchen, wissen wir seit 1896.
Dass die Katastrophe 1000e bis 100000e Jahre andauern wird, wenn wir die Energiewende verpassen, wissen wir seit 1896.
In Messungen nachgewiesen wird der Klimawandel seit den 1930ern.
Konferenzen zum Klimaschutz gibt es seit den 1960ern.
Wirksamen globalen Klimaschutz gibt es noch nicht.
Umgesetzt sein müssen hätte der Klimaschutz möglichst zur Jahrtausendwende oder davor.
Dass es auf natürliche Weise Jahrtausende braucht, um ein „Zuviel“ an CO₂ aus dem Kohlenstoffkreislauf wieder zu entfernen, und dass die Industrialisierung deshalb nur temporär auf der Verbrennung fossiler Rohstoffe basieren darf, wissen wir seit bald 125 Jahren.
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